Wissenschaftliche Integrität ist die Grundlage vertrauenswürdiger Forschung und Lehre. Sie beruht auf den Prinzipien Verlässlichkeit, Redlichkeit, Respekt und Verantwortung. An diesen Werten orientieren sich Forschende bei der Produktion und Vermittlung von Wissen ebenso wie im Umgang mit Daten, Publikationen und ethischen Fragestellungen. Da die Wissenschaft durch ein hohes Mass an Autonomie geprägt ist, trägt sie eine besondere Verantwortung: Sie muss integres Verhalten nicht nur selbst gewährleisten, sondern auch aktiv fördern und absichern. Staat und Gesellschaft, welche die Wissenschaftsfreiheit garantieren und die öffentliche Finanzierung bereitstellen, müssen sich auf diese Integrität verlassen können.
Hinsichtlich der Rollenverteilung besteht in der Schweiz unter den Akteuren Konsens, dass Massnahmen zur Prävention wissenschaftlichen Fehlverhaltens primär Aufgabe der Hochschulen bzw. Forschungsinstitutionen sind. Zudem liegt die Hauptverantwortung für die Abklärung von Verdachtsfällen bei den Institutionen, an denen sich das Fehlverhalten mutmasslich ereignet hat. Der 2021 veröffentlichte Kodex zur wissenschaftlichen Integrität, der von den Akademien der Wissenschaften Schweiz, dem Schweizerischen Nationalfonds, swissuniversities und Innosuisse gemeinsam erarbeitet wurde, bildet die Grundlage für ein gemeinsames Verständnis.